Pfadfindertechnik
1.2
Orientieren
Feststellen der geographischen Richtung
Bestimmung
der Richtung mit Schattenspitzenmethode
1. An
einer ausreichend ebenen Stelle, wo ein deutlicher
Schatten geworfen wird, einen Stock oder zweiglosen
Ast in den Boden stecken. Die Stelle, an der die Spitze
des Schattens auf dem Boden erscheint, mit einem Stein,
Zweig oder Kiesel markieren.
2. Warten, bis sich die Spitze des Schattens ein wenig
bewegt hat. Wenn der Stock etwa einen Meter lang ist,
sollten fünfzehn Minuten genügen. Je länger
der Stock, desto schneller bewegt sich der Schatten.
Die neue Position der Schattenspitze genau wie die
erste markieren.
3. Eine gerade Linie durch die beiden Markierungen
ziehen, um damit eine ungefähre OST-WEST - Linie
zu erhalten. Die erste Markierung liegt immer in Richtung
Westen, die zweite immer in Richtung Osten - zu jeder
Tageszeit und überall auf der Erde!
4. An irgend einem Punkt rechtwinklig zur OST-WEST
Linie gezogene Linie bildet die ungefähre NORD-SÜD
Linie, die zur Orientierung in jede gewünschte
Marschrichtung diene
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Sonne und Uhr
Bei einer waagrecht gehaltenen Uhr wird der Stundenzeiger
nach der Sonne ausgerichtet. Die Winkelhalbierende zwischen
dem Stundenzeiger und der Zwölf-Uhr-Marke zeigt ungefähr
nach Süden. Diese Methode funktioniert zwar praktisch,
aber ungenau. Sie funktioniert zudem nur, wenn die Uhr die
richtige Ortszeit angibt. Bei Sommerzeit muss die Uhr zuvor
um eine Stunde zurückgestellt werden.
Feststellen der geographischen
Richtung mittels Sonne
Sonnenaufgang Osten 0600 Uhr Höchststand 1200 Uhr Süden
Sonnenuntergang Westen 1800 Uhr
Geographische Richtung bei Vollmond:
1800 Uhr Osten, 2400 Uhr Süden, 0600
Uhr Westen
Die
Mondsichel des zunehmenden Mondes steht:
um 1800 Uhr im SÜDEN, 2400 Uhr im WESTEN und
um 0600 Uhr im NORDEN. |
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Die Mondsichel
des abnehmenden Mondes steht:
um 1800 Uhr im NORDEN, 2400 Uhr im OSTEN und um 0600
Uhr im SÜDEN. |
Nordrichtung
nach dem Polarstern
Die Richtung, in welcher der Polarstern steht, ist die genaue
Nordrichtung. Hat man am Himmel den Polarstern gefunden,
so kennt man dadurch die Himmelsrichtungen. Um diesen nicht
besonders auffälligen Stern zu finden, sucht man mit
Vorteil das Sternbild des Grossen Bären (Grosser Wagen)
oder dasjenige, das wie ein "W" aussieht und Cassiopeia
genannt wird. Verlängert man beim Grossen Bären
nun die Strecke zwischen den vorderen beiden Ecksternen
etwa fünfmal, so findet man den Polarstern. Der mittlere
Stern im Sternbild Cassiopeia liegt ungefähr gleich
weit weg vom Polarstern, nur in Entgegengesetzter Richtung.
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