Orientieren - Vergleich Karte und Gelände

Pfadfindertechnik 1.4
Orientiere zuerst die Karte nach Norden. (EINNORDEN) Dazu stellst du auf dem Kompass Azimut Null (0) ein und legst ihn darauf an eine Nord-Süd-Koordinatenlinie der Karte (Ziellinie des Kompasses zeigt auf Karte nach Norden). Drehe dann die Karte mit aufgelegtem Kompass bis die rote Nadelspitze zwischen die beiden Leuchtstriche der Nordmarke zu liegen kommt. Nun liegt die Karte richtig im Gelände. Versuche dich nun durch Vergleich markanter Geländeteile (Berggipfel, Hügel, Wald, …) und auffälliger Bauten (Turm, Starkstromleitung) mit der Karte zu orientieren.
Standortbestimmung mit “rückwärts einschneiden”
Zwei oder mehrere im Gelände sichtbare Punkte sind dir auf der Karte bekannt, jedoch dein momentaner Standort nicht.
Gemäß Grundanwendung I (Umgang mit dem Kompass) bestimmst du daher die Azimute der Punkte im Gelände und überträgst die Richtungen auf die Karte. Dabei musst du den Kompass auf der Karte beim bekannten Punkt ansetzen und dann den Kompass drehen, bis er gleich ausgerichtet ist wie die Karte (Nordrichtung und Netzlinien auf Kompass und Karte übereinstimmend). Nun ziehst du einen Linie längs der anliegenden Kompasskante und verlängerst sie in Richtung Schnur. Denselben Vorgang wiederholst du mit einem zweiten Punkt oder mehreren Punkten. Beim Schnittpunkt der Linien auf der Karte befindet sich dein Standort.
Umgekehrt kannst du die genaue Lage einens unbekannten Geländepunktes bestimmen! “vorwärts einschneiden”
Durch Bestimmung der Marschzahl (Azimute) zu einem lagemäßig unbekannten Geländepunkt, von 2 bekannten Standpunkten aus, und Übertragung der entsprechenden Richtungen in die Karte, kann die Lage dieses Punktes in der Karte bestimmt werden.
Merkmale im Gelände
Hilfsmittel für die grobe Orientierung:
Der Verlauf von Eisenbahnlinien, Autobahnen, großen Flüssen usw. ist im Großen manchmal bekannt. Bei alten Kirchen steht der Altar meistens im Osten, der Turm fast immer im Westen. Bäume, Zäune oder Stangen zeigen an der Wetterseite (diese muß bekannt sein - meist West bis Nord) einen Moosansatz oder grünliche Färbung. Bei Baumstrünken (Wurzelstöcken) drängen sich die Jahresringe an der Wetterseite eng zusammen. Bei einzeln stehenden Häusern auf dem Lande ist die Wetterseite häufig mit Schindeln oder Platten verkleidet und die Fensterfront nach Süden ausgerichtet. Weingärten liegen überwiegend auf den Südhängen. Nadelbäume zeigen meist starke Harzbildung an der Südseite. Ameisenhaufen befinden sich im allgemeinen an der Südseite von Bäumen, Sträuchern und Gebüschen. Schnee taut an den Südhängen und Südseiten zuerst. Manche Vermarkungssteine der Landvermessung sind so gesetzt, daß die Buchstaben “K.T” nach Norden zu lesen sind.

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